ABOUT

JANA DEBUS is a German artist based in San Francisco.

Her artistic practice derives from deep routed interest in the source of exceptional psychological and social circumstances as explored in her experimental film portraits Leonie Saint 2007, Gregor Alexis 2009, Zueignung. (Dedication) 2010, and The Sweetness of Mother’s Hair 2011.

Debus work is defined in both the visual and the audio field through recess, insinuations and fractions. With empathy and subtlety she draws tableaus in which inner- and outer-worlds enter into whirring correspondence.

Her work has been screened at Kunstmuseum Bonn; Kunstmuseum Bochum; Kunstverein Düsseldorf; Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, Madrid; Los Angeles Filmforum; Spielberg Theatre at the Egyptian, Los Angeles; International Film Festival Rotterdam; International Short Film Festival Oberhausen; Bfi International Film Festival London; European Media Art Festival Osnabrück.

She served as a member of jury of the Ministry of family, children, youth, culture and sports of the land of North Rhine-Westphalia for the International Shortfilm Festival Oberhausen, Germany

Debus has received numerous awards and nominations including the Young Talent Award of the state of North Rhine-Westphalia, the 1st Prize VG-BILD-KUNST Award for experimental-film KunstfilmBiennale Köln/Bonn, the Shortlist Prize for „Young Film Art Germany“ New National Gallery Berlin, Grand Prix 25 FPS Zagreb, Istanbul Residency Stipend by the City of Cologne and a prestigious MFA Fellowship by the San Francisco Art Institute.

 

 

LAUDATIO (German)

Es sind Menschenbilder, die Jana Debus in ihren Filmen zeichnet. Bilder von außergewöhnlichen, besonderen Menschen, die sich nicht im sicheren Gelände der Normativität bewegen. Ihnen wendet sich Jana Debus mit Empathie und Dezenz zu, entwirft Tableaus, in denen Innen- und Außenwelten in schwirrende Korrespondenzen eintreten. Jana Debus wurde in Hamburg als Fotografin ausgebildet und arbeitete anschließend für sechs Jahre in London als freischaffende Assistentin. 2004 kehrte sie nach Deutschland zurück und nahm ein Studium an der Kunsthochschule für Medien in Köln auf. Im Zusammenhang mit der KHM entstanden auch ihre Filme, die auf zahlreichen, auch internationalen Festivals liefen. So auch „Leonie Saint“, das Portrait einer Pornodarstellerin, die wie selbstverständlich über sich und ihre Arbeit spricht. Oder „Gregor Alexis“, ein Film über ihren psychisch erkrankten Bruder, dem sich Jana Debus voller Respekt und Wärme nähert. Ihr letzter Film schließlich, „Zueignung“, ist die Erkundung der komplexen Identität einer Schauspielerin, eine Reise an der Grenze zwischen dem Anderen und dem Ich. Natürlich weiß Debus, dass man einen Menschen in einem Film nicht zu Ende erzählen kann. So arbeitet sie, in Bild wie Ton, mit Aussparungen, Andeutungen und Brüchen und findet zu einer filmischen Form, die das Eigenartige als Allgemeines erfahrbar macht. Sicher hilft ihr dabei ihr – vielleicht durch die Fotografie geschulter – genauer Blick auf Dinge und Menschen, ihr Gespür für Räume und Bewegungen und nicht zuletzt ihr Respekt für die von ihr vorgestellten Menschen. Sie lässt sie ausführlich zu Wort kommen, sie bewertet sie nicht und gibt ihnen dadurch Eigenständigkeit und Würde. „Zueignung“ nennt Jana Debus einen ihrer Filme in Anspielung auf Goethes Faust. Man könnte sagen: Alle ihre Filme sind Zueignungen an ihre Protagonisten – gemacht voller Zuneigung.

Der Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen
für junge Künstlerinnen und Künstler 2011, Die Jury